Ready for Takeoff!
Und ähnlich wie beim Mauerfall können sich noch viele Menschen genau daran erinnern, wo sie gewesen sind als die Mondfähre landete und Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond Geschichte schrieb.Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.
Neil Armstrong
Um dieses Ereignis zu ehren hat das Heinz Nixdorf Museumsforum den Pionieren von Apollo 11 eine Sonderaustellung gewidmet. Einen Besuch dieser Austellung hat sich mein Vater von mir gewünscht. Unterstütz durch durchweg positive Erfahrungsberichte aus der lieben Verwandtschaft konnte ich nicht nein sagen. So machten wir uns schließlich auf den Weg nach Paderborn.
Mein Vater ist Paderborner von klein auf. Und doch hat er noch nie das Nixdorf Museum besucht. Kaum zu glauben, aber wahr! Verständlich also seine große Vorfreude auf den Ausflug.
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| Das Heinz Nixdorf Museumsforum |
Kurze Info zum Heinz Nixdorf MuseumsForum: Das Heinz Nixdorf MuseumsForum (Kurz HNF) bezeichnet sich selbst als weltgrößtes Computermuseum. Es wurde 1996 durch den damaligen Bundeskanzler Helmuth Kohl eröffnet. Auf einer Fläche von 6000qm (Dauerausstellung) können über 5000 Austellungsobjekte besichtigt werden. Wie auf einer Reise durch die Zeit kann der Besucher sich durch 5000 jahre Geschichte der Kommunikations- und Informationstechnik bewegen. Angefangen bei der Entstehungs der Schrift in vorchristlichen Zeiten bis zu heute aktuellen Themen, wie Robotern und künstlicher Intelligenz. Die Austellung ist auf 2 Etagen untergebracht. Dazu kommt noch eine Fläche auf der 3. Etage, die für Sonderaustellungen zu wechselnden Themen verwendet wird. Womit wir wieder den Bogen zu unserem Besuch geschlagen hätten.
Passend zu 50 Jahren Mondlandung und Apollo 11 ist der Titel der aktuellen Sonderaustellung „Aufbruch ins All – Raumfahrt erleben“ Die Präsentation zeigt ganz wie die Daueraustellung eine Reise durch die Zeit, durch die Geschichte der Raumfahrt wie wir sie kennen. Angefangen bei den Anfängen der Sternen- und Himmelsbetrachtung über die ersten Raketenforschungen und die verschiedenen Apollo Missionen bis zur heutigen Raumfahrt mit Satellitenkommunikation und der ISS. Der Besucher kann sogar in eine mögliche Zukunft schauen, in der der Mensch vielleicht auf dem Mond oder anderen Planeten wie dem Mars Forschung betreibt und möglicherweise sogar dort lebt.
Um es kurz vorweg zu nehmen: Wir waren echt überwältigt und begeistert von der Austellung. Ein wenig überrollt von den Eindrücken und Informationen, aber erfüllt von dem Gefühl, dass sich dieser Besuch echt gelohnt hat.
Hier ein kurzer Streifzug und einige Einblicke:
Den Beginn der Himmelsforschung wird durch verschiedenen Darstellungen und Repliken von antiken Mess- und Betrachtungsinstrumenten sowie alten Kalenderdarstellungen dargestellt. Diese zeigen welchen Stellenwert die Gestirne und ihre Positionen am Himmel für die Menschen hatten und welchen welche Faszination sie ausübten. Als Beispiele seien hier die Himmelsscheibe von Nebra ( ca. 400 Jahre alt) und das Astrolabium (ein antikes Messinstrument , das auf den genauen Beobachtungen der Sterne beruht und bereits in der Antike existierte) genannt.
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| Modell der Himmelsscheibe von Nebra |
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| Nachbildung eines Astrolabiums |
Die Austellung führt die Besucher weiter über die Anfänge der Raketen-
und Raumforschung in Zeiten des Krieges bis zur nächsten Station und dem
für den Westen erschreckenden nächsten Meilenstein in der
Weltraumgeschichte: Sputnik. Der erste künstliche Himmelskörper,
der von der Sowjetunion 1957 erfolgreich in die Erdumlaufbahn gebracht
wurde. Der Startschuss für den Wettlauf ins All, den die USA 1969 mit
der Mondlandung durch Apollo 11 für sich entscheiden konnte.
Über die Mondlandung geht der Weg weiter zur heutigen modernen Raumfahrt und weiter bis in die mögliche Zukunft des Menschen im All. Alles Begleitet von zahlreichen Modellen und unterstütz durch die moderne Technik. Zum Beispiel war es möglich sich via VR-Brillen durch die Raumsation ISS zu bewegen oder sich per Tablet einen digitalen Raumanzug zu betrachten, der auf eine scheinbar leere Puppe projiziert wurde.
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| Modell der Mondlandefähre Apollo 11 |
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| Modell eines Sojus-Raumschiffes |
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| Russischer Raumanzug und typischer Schalensitz |
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| Modell der Raumstation ISS |
Insgesamt kann man sagen, dass sich diese Austellung durchaus für einen
Ausflug mit der ganzen Familie eignet. Für die Kinder gab es sehr viel
zum Anfassen uns Ausprobieren. Angefangen beim Telefonat mit Sputnik,
über einen Mondfahrzeug-Simulator bis hin zur Kleinen Raumstation zum
Klettern, erforschen und Rutschen und viele weitere Erlebnis-Exponate.
Für jede Altersklasse war etwas dabei.
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| Modell und Simulator eines Moonrovers |
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| Mondlandungs-Simulator |
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| Mondfähre zum Klettern und Erforschen |
Sogar ich, die sich eigentlich relativ wenig für Raumfahrt und Co
interessiert, habe allerhand interessantes und neues kennen gelernt. Wie
ein Kind ist man man mit großen Augen und voller Vorfreude auf das
nächste Exponat durch diese Ausstellung gestreift. Ich kann die
Austellung mit gutem Gewissen auch für mehrere Besuche empfehlen.
Nur so lässt sich die Flut an Informationen und Eindrücken wirklich
verarbeiten. Auch beim zweiten Besuch mit meinem Freund habe ich noch allerhand neues entdeckt und bin überzeugt, dass auch bei einem dritten Besuch noch neues lernen könnte.
Auch mein Vater hat den Besuch im Februar sehr genossen. Er hat sich gefreut
wie ein Schneekönig. Auf dem Rückweg zum Auto hat er sich einen
weiteren Ausflug ins Museumsforum gewünscht. Diesmal zum Besuch der
Daueraustellung. Gerne werde ich ihm diesen Wunsch erfüllen. Seine
strahlenden Augen, seine Freude und sein glückliches Lächeln sind der
schönste Dank dafür.
Weitere Infos zum Heinz Nixdorf MuseumsForum und zur aktuellen Sonderaustellung findet ihr unter: