Dienstag, 20. April 2021

Stempelwandern im Harz - Rübeland, Talsperre Wendefurth und Elbingerode (HWN 62, 88, 89 und 39)

 Tropfsteine, Talsperren und interessante Aussichtspunkte

Nach verdammt langer Zeit waren wir jetzt endlich mal wieder im Harz. Vielleicht nicht ganz politisch korrekt in diesen blöden Coronazeiten, aber verdammt notwendig. Wenn einem zuhause die Decke auf den Kopf fällt, dann ist so ein kleiner Tapetenwechsel und etwas Abstand verdammt heilsam. 

Unser Ausflug führte uns in den Höhlenort Rübeland. Das Ziel: Die Baumannhöhle, älteste Schauhöhle Deutschlands. Vorher zuhause Tickets gelöst und los ging es in die Harzer Unterwelt. Wegen Corona nicht geführt, sondern solo. Ungewohnt, aber vielleicht sogar ein bisschen schöner als im Normalbetrieb. So hatten wir genügend Zeit uns all die bizarren Tropfstein-Gebilde in Ruhe anzuschauen. Besonders toll fand ich die Show im Goethesal, wo die Tropfsteine zu Musik in unterschiedlichen Lichtstimmungen angestrahlt wurden. Echt super. (Leider war in der Höhle fotografieren nicht erlaubt.😢) Einziger kleiner Minuspunkt war mal wieder die Maskenpflicht. Mit FFP2-Maske wird die Luft schnell verdammt knapp. Erst recht mit vielen Treppenstufen und hoher Luftfeuchtigkeit. Da waren wir am Schluss doch ein wenig froh wieder an die frische Luft zu kommen.


 

Nun war eigentlich geplant die beiden Stempelstellen rund um Rübeland zu erwandern. Aber uns hing der Magen in den Kniekehlen. Also war erst einmal Essen fassen angesagt. Ab ins Auto und auf ging es zur Talsperre Wendefurth. Dort gab es erst Pommes und nach Überquerung der Staumauer und einer kleinen Kletterpartie dann den ersten Stempel des Tages: Die HWN 62. Von der Stempelstelle hatten wir eine tolle Aussicht auf die Staumauer und die Talsperre. 

 

Über die Staumauer der großen Schwester der Wendefurther Talsperre, der Rappodetalsperre, ging es zurück nach Rübeland. Die ersten Tropfen fingen an zu fallen. Deshalb hielten wir den Weg zum nächsten Stempel so kurz wie möglich. Zum Glück hatte ich mir vor kurzem einen Wanderführer gekauft, der die besten Ausgangspunkte zu den einzelnen Stempelstellen enthält. Super zum Planen der Touren. So ging es ab Friedhof wunderbar eben zum zweiten Stempel, der HWN 88. Vom Aussichtspavillion Hoher Kleef hatten wir einen tollen Ausblick auf Rübeland.

 

Zurück zum PKW und den fahrbaren Untersatz umgesetzt ans Freibad . Jetzt (bei leichtem Nieselregen) stand der Schornsteinberg mit der Stempelstelle 89 auf dem Programm. Auf den ersten Blick nicht wirklich spektakulär und schwierig, aber weit gefehlt. Im Zick-Zack über Stock, Stein und Baumwurzeln ging es relativ steil den Berg hinauf. Wir kamen gut ins Schwitzen, wurden oben aber auch wieder mit einer tollen Aussicht belohnt. Dazu empfing uns noch ein aus Holz geschnitzter, lebensgroßer Bergmann, der sich bei genauerem hinsehen als Bienenhotel entpuppte. Ziemlich cool. 

 

Heile wieder unten angekommen hatte es sich mittlerweile gut eingeregnet. schöner Landregen prasselte in Dauerschleife auf unser Auto. Und trotzdem stand noch ein letzter Stempel auf unserer Liste. Am Rand von Elbingerode liegt die Stempelstelle 39, von der man eine beeindruckende Aussicht in den Tagebau der Felswerke Elbingerode hat. Schon monströs, welche Ausmaße so ein Tagebau haben kann. Gruselig, das dieser hier aber scheinbar noch zu den kleineren gehört. Mein Freund meinte trocken, er hätte schon größere gesehen.

 

Im immer stärker werdenden Regen ging es dann aber wirklich nach Hause. Unser Fazit des Tages:

4 Stempel, eine super interessante Höhle, tolle Ausblicke, etwas Regen. Aber vor allem mal wieder ein bisschen Abstand zum Alltag und eine kleine dringend benötigte Pause. Danke für diesen schönen Sonntag.


Freitag, 2. April 2021

Wunderschönes Weserbergland - Wanderung auf dem Ith-Kammweg von Lauenstein nach Coppenbrügge

Felsen, Wind und ein Meer aus Bärlauch...

Die dritte Corona-Welle ist am rollen und man kann sich nur noch aufregen über all die Leute, die meinen die Lage nicht erst nehmen zu müssen und sich verhalten, als gäbe es keine Pandemie. Dank solcher Leute steigen die Inzidenzwerte immer weiter und es nimmt kein Ende. Wie soll das weiter gehen? . Ich habe langsam echt keine Lust mehr. Ich schaue kaum noch Nachrichten im Fernsehen und lese kaum noch Zeitung. Sonst wird meine ohnehin angeknackste Laune nur noch schlechter. Lieber beschäftige ich mich etwas schönem um mich abzulenken. Und so sitze ich jetzt hier und denke an unsere Wanderung am Palmsonntag zurück. 

Dieses Mal sind wir  auf dem Ith-Kammweg unterwegs gewesen. Ein Auto haben wir in Coppenbrügge am Schwimmbad abgestellt, mit dem zweiten ging es zum Startplatz, dem Wanderparkplatz "Lauensteiner Platte" unweit des Lauensteiner Steinbruchs. Schuhe an und los geht's.
 

Erst einmal hocharbeiten  auf den Ith-Kamm. Oben angekommen empfing uns ordentlich Wind und im Unterholz zwischen den Bäumen ein Meer aus Bärlauch und Märzenbechern. Ein grüner Teppich der uns während unser ganzen Wanderung begleitete. 
 
 


 
Der Ith-Kammweg führte uns, als Teil des Ith-Hils-Weges, im steten auf uns ab immer in Sichtweite an den Ithklippen entlang. Der stete Wind pfiff uns ordentlich um die Ohren. Wie heftig der hier oben werden kann sahen wir immer wieder an den Bäumen, die oft mitten auf dem Weg lagen und entweder überklettert oder umgangen werden wollten. Immer wieder ein kleines Abenteuer. 
 

Nach einiger Zeit hatten wir dann den Ith-Turm erreicht. Auch wenn das Wetter ziemlich durchwachsen und die Sicht etwas trübe war bot sich ein schönes Panorama. Glücklicherweise war trotz des gut gefüllten Parkplatzes am Start wenig los und wir konnten ohne Corona-Risiko die Aussicht genießen.
 


Von dort ging es dann auf dem Kammweg vorbei an Adam und Eva, einer Felsformation, weiter zur Teufelsküche. So wird eine weitere Ansammlung von Felsen genannt. Der Name kommt daher, dass sich hier früher eine Kultstätte befunden haben soll, an der die Germanen ihren Göttern Opfer brachten. Die Kirche deutete die Felsen dann als Tor zur Hölle um. In der Sage vom Rattenfänger von Hameln soll der Pfeifer die Kinder an dieser Stelle in den Berg geführt haben und mit ihnen verschwunden sein. 
 
 

 
Auch für uns entpuppte sich diese Stelle unserer Wanderung als teuflisch. Der Weg nach Coppenbrügge verlief hier steil abwärts. Und durch den Regen am Vortag war alles glatt und matschig. So ging es rutschend den Hang hinab, bis wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich unten ankamen und wieder festen Boden unter den Füßen hatten. 
 


Von dort ging es dann entspannt zu unserem Auto und schließlich zurück nach Hause. Wieder ein schönes Wandersonntag, der trotz des vermeintlich einfachen Streckenverlaufs doch einiges zu bieten hatte. Mein Freund hat sich den Bauch mit Bärlauch voll geschlagen und ich hatte durch die Kletterpartien am nächsten Tag ein wenig Muskelkater. Bin nach dem langen Winter wohl doch ein wenig eingerostet. Eine schöne Motivation wieder ein bisschen öfter raus zu gehen.

Hier noch der Link zu meiner Tour. Lust aufs Nachwandern?