Samstag, 28. März 2020

Heimatgefühle - Das Meintetal und der Osterbergweg in Lügde

Frühling auf dem Osterbergweg

Was ist das beste Mittel gegen Lagerkoller und zugleich noch gesund? Richtig, Bewegung an der frischen Luft! Das Wetter passt, die Temperaturen sind angenehm mild. Ideale Wanderbedingungen.
Dank der Corona-Pandemie sind größere Ausflüge nicht angebracht. Also mal schnell in den Wanderplaner für die nähere Umgebung geschaut. Auswahl getroffen, Wanderschuhe geschnürt und los geht’s.
Es geht auf den Osterbergweg. Dieser startet sonst an der Kilianskirche. Aber extra noch dorthin laufen, wo der Weg fast vor der Haustür entlang führt und ich somit direkt von zuhause aus starten kann? Ein wenig sinnfrei. Also starte ich nur wenige Meter von unserm Haus entfernt am Heiligenhäuschen am Rambergsweg. Es ist eines von vier erhaltenen Heiligenhäuschen in Lügde.
      
Der eigentliche Osterbergweg verläuft von hier aus über die Emmerbrücke und dann durch den Emmerauenpark zur Kilianskirche. Ich allerdings biege rechts in die Straße „Unter den Klippen“ ab und folge dieser bis zur Feuerwehrwache. Hier biege ich in die „Ölwiese“ ein und folge ab jetzt immer der Beschilderung mit dem Osterrad.
Auf der Straße ist alles wie leer gefegt. Nur einmal begegne ich einem Mann, der seine Auffahrt von Unkraut befreit. Bis auf einen Rasenmäher und einen Trecker hört man nur die Vögel zwitschern. In den Vorgärten blühen die ersten Blumen. Eigentlich eine Bilderbuch-Idylle. Aber das Leben, die Menschen fehlen. Ausgangsbeschränkung wegen Corona.
Am Ende der Straße wird diese zum Fußweg und ich betrete das FFH-Gebiet Emmertal. Dieser Weg wird von den alten Lügdern auch Zwetschenbrink genannt.
Links schlängelt sich der Eschenbach (in Lügde besser als Meintebach bekannt) durch die Wiesen, gluckert fröhlich vor sich hin und glitzert in der Sonne.
Die Zweige der Bäume zeigen zum Teil schon erstes Grün und wölben sich wie ein Dach über den Weg. Am Wegesrand blühen Buschwindröschen, Lungenkraut und vereinzelt erste Veilchen. Dazwischen fast schon ganze Rasen von weißem und violettem Lärchensporn. Überall summt und brummt es. Sogar einzelne Zitronenfalter flattern umher. Leider zu schnell für ein Foto, schade.
Der Weg führt immer weiter bachauwärts. Bald schon kommt das alte Kneipbecken in Sicht. Hier wurde, wahrscheinlich in den 70er Jahren, ein kleiner Teil des Baches begradigt und zu einer Natur-Kneipanlage umgebaut. Stufen aus Waschbetonplatten und ein Eisengeländer sind noch vorhanden. Nur der wahrscheinlich auch einmal mit Betonplatten ausgelegte Untergrund ist mittlerweile wieder einem natürlichen Bachbett gewichen. Noch heute lädt die Stelle zu einem erfrischenden Fußbad ein. Auch Hundebesitzer lassen ihre vierbeinigen Freunde hier gerne im Wasser spielen.
Ich folge dem Weg immer weiter in einem munteren, leichten auf und ab. Der Bach gluckert ein kleines Stückchen unterhalb. Hier auf dem Weg ist jetzt doch einiges los. Immer wieder begegnen mir andere Wanderer und Mountainbiker. Der Weg ist hier jetzt ziemlich schmal. Sich so unter Einhaltung des Sicherheitsabstands zu begegnen und aneinander vorbei zu kommen ist eigentlich eine ziemliche Herausforderung. Aber dank Sturm Friederike ist am Hang auf der rechten Seite des Weges das Unterholz ziemlich licht. Ausweichen ist somit kein Problem.
Der schmale Weg mündet auf eine befestigte Forststraße. Der Beschilderung folgend wende ich mich nach links, überquere den Bach und biege kurz darauf rechts in den Waldweg ein, der in Richtung „Sieben Quellen“ führt. Schon durch die Bäume könnte ich es schon erahnen und doch bin ich etwas erschrocken von dem Bild, das sich mir bietet. Der ehemals dicht bewaldete Hang, den ich aus meiner Kindheit und Jugend kenne, ist gerodet und schon von zahlreichen Neuanpflanzungen bedeckt. Ich war wohl schon verdammt lange nicht mehr hier fällt mir auf…
Wenige hundert Meter weiter erreiche ich die „Sieben Quellen“. Ein kleines Quellgebiet rechts, etwas unterhalb vom Weg, das sein Wasser in den Meintebach einspeist. Früher ein gern genutztes Ziel für Wandertage in der Grundschule, ist es heute total zugewachsen. Früher frei zugänglich verdeckt heute ein dichter Ring aus eng gewachsen Fichten die Sicht. Nur eine Schautafel zeigt, wie es hier mal ausgesehen hat.
Wieder ein paar hundert Meter wegaufwärts biege ich nach rechts vom Weg ab und wechsle auf einen schmalen Pfad, der kaum zwischen den Bäumen erkennbar ist. Auch hier grünt und blüht alles. Einfach herrlich!

Über einen kleinen Steg quere ich erneut den Meintebach, gelange wieder auf eine befestigte Forststraße, folge dieser jetzt bachabwärts und gelange so zu einer Kreuzung. Geradeaus ginge es auf dem schnellsten und bequemsten Weg nach Lügde zurück. Nach rechts könnte ich nach ein paar Metern wieder links abbiegen und den Zwetschenbrink auch wieder zurück laufen.
Der Osterbergweg verläuft hier nach links. Kurzer Kampf mit dem inneren Schweinehund, dann geht es weiter. Was folgt ist der einzige anstrengende Teil der Tour. Der Aufstieg vom Meintetal hoch zum Golfplatz. Gegenüber dem Aufstieg zum Mörth aus der letzten Woche eigentlich ein Klacks, aber trotzdem anspruchsvoll genug. Das Herz pumpt, die Luft wird ein wenig knapp, der Schweiß fließt. Jetzt sind die ersten Insekten in der Luft plötzlich nicht mehr so toll. Ich wünsche mir mehr als zwei Arme um die Fliegen zu verscheuchen.

Irgendwann ist der Aufstieg glücklicherweise geschafft und der Golfplatz erreicht. Auch hier herrscht dank Corona gähnende Leere. Die Natur freut es. Im sonst exakt und kurz gemähten Golfrasen zeigen sich erste Blumen. Bienen und Hummeln sagen Danke.
Der Weg verläuft abwärts und führt am Berggasthof Kempenhof vorbei. Normalerweise würde ich hier jetzt einkehren und vielleicht einen Tee trinken und ein Stück Kuchen essen. Aber auch hier macht mir die Corona-Pandemie einen dicken Strich durch die Rechnung. So bleibt mir nur die tolle Aussicht auf Bad Pyrmont und das Konzert der Brüllaffen aus dem Pyrmonter Tierpark, das zu mir herauf schallt.
Unterhalb vom Kempenhof biege ich rechts in einen kleinen Weg ab. Links habe ich jetzt bis zum Wald am Osterberg das tolle Panorama unseres Talkessels unter mir liegen. Dank des tollen Wetters ist die Aussicht einfach genial.
Am Wald angekommen wende ich mich nach links und erreiche schließlich den Osterberg mit dem Osterkreuz. In guten Zeiten startet hier an Ostersonntag sonst der Osterräderlauf. Aber auch der ist abgesagt. Ein Trostpflaster ist der tolle Blick auf Lügde, der fast bis hoch auf die Ottensteiner Hochebene reicht. Dank der klaren Sicht wirkt alles zum Greifen nah. Einfach malerisch.
Jetzt führt mich mein Weg nur noch den Berg hinunter am Schulzentrum vorbei. Auch hier wieder die volle Ladung Frühling. Die Schlehenhecken zeigen bereits erstes Grün und an mehreren Büschen kann man schon Blütenkätzchen sehen. Alles steht im Saft und macht einfach gute Laune.
Ich bin wieder auf dem „Rambergsweg“. Unten angekommen habe ich meinen Ausgangspunkt, das Heiligenhäuschen erreicht.
Eine kleine Tour bei bestem Wetter. Durchschnaufen, Kopf frei bekommen. So gut und wichtig momentan. Genutzt so oft es geht.

Habt auch ihr Lust diese Tour zu laufen? Das Meintetal und die Wege rund um den Osterberg sind zu jeder Jahreszeit wunderschön. Hier der Link zu meiner Komoot-Tour:


Sonntag, 22. März 2020

Heimatgefühle - Das Schwalenberger Mörth

Auf auf's Mörth


Was macht man bei Top Wetter in Zeiten von Corona? Schließt man sich zuhause ein und ärgert sich über das tolle Wetter, die Corona-Pandemie und die Ausgangsbeschränkungen? Nein! Bewegung an der frischen Luft ist wichtig und gut fürs Immunsystem. Also ab nach draußen! Unter Wahrung des Sicherheitsabstands ist auch gegen eine Wanderung nichts zu sagen. Der größte Teil der Bevölkerung bleibt sowieso zuhause und im Wald gibt es genügend Raum um sich aus dem Weg zu gehen. Und noch ist Bewegung in freier Natur nicht verboten…

Das Mörth stand bei uns schon länger auf dem Wanderplan in unserer näheren Umgebung. Hierbei handelt es sich um ein mooriges Hochplateau zwischen den Gemeinden Lügde und Schieder-Schwalenberg. Früher als Hutewald genutzt sind große Teile des Mörth zusammen mit den angrenzenden Hangwäldern heute FFH-Gebiet. Der Name kommt aus dem lippisch-niederdeutschen und bedeutet Moor.
Gestartet sind wir am Grillplatz oberhalb von Schwalenberg. Der Weg ist gut ausgezeichnet. Große Wanderkarten sorgen für Übersicht. Auf zur ersten Herausforderung: Dem Aufstieg aufs Mörth. Zu Anfang folgen wir hier der Wegkennzeichnung X2.


Der Weg hoch aufs Mörth hat es in sich. Fast 3 km immer nur bergauf. Nach der durch Regen und Sturm erzwungenen doch etwas längeren Wander-Pause geht jeder Meter aufwärts sofort in die Beine. Und auch die Kondition war schon deutlich besser. Pausen zum Luft holen und so mancher Fluch sind also vorprogrammiert.




















Der Aufstieg durch lichten Buchenwald will einfach kein Ende nehmen. Aber irgendwann ist es geschafft. Oben angekommen. Durchatmen. Jetzt wissen wir warum dieser Aufstieg hier in der Gegend den Beinamen „Wadenknapp“ hat. Weiter geht’s!

Wir biegen links ab. Geradeaus ginge es weiter in Richtung Elbrinxen. Hier auf der Hochebene ist der Wald sehr viel lichter. Die Folgen der letzten heißen Sommer und Stürme ist überall zu sehen. Der ehemals dichte Fichten- und Lärchenbestand ist deutlich geschrumpft. Immer wieder kommen wir an gerodeten Flächen vorbei, liegen große Polter an gefällten Stämmen am Weg. Dazu kommen immer wieder noch stehende, aber schon tote Bäume, die durch den Borkenkäferbefall ihre Rinde abwerfen, oder bereits angeworfen haben. Ein trauriges Bild.

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Deutlich ist auch erkennbar, wie moorig hier der Untergrund ist. Überall tritt Wasser an die Oberfläche. Diese Pfützen sind oft an der Oberfläche von dünnem Eis überzogen. Auch wir merken den zum Teil ziemlich kalten, schneidenden Wind, der uns um die Ohren pfeift.



Auch hier folgen wir dem X2, befinden uns aber jetzt auch auf dem Naturparktrail Schwalenberger Wald.

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Der Wanderer begibt sich hier auf eine Reise durch die Geschichte des Waldes und seiner Nutzung. Dafür stehen am Weg immer wieder Infotafeln, auf denen links und rechts Infos zum jeweiligen Thema stehen und die Mitte frei bleibt. Der Blick wandert durch dieses Fenster und setzt so das Landschaftsbild in Kontext zum historischen Hintergrund.


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Bald schon erreichen wir die Kreuzung an der Schutzhütte Waidmannsheil. Geradeaus lädt die namensgebende Schutzhütte zu einer Pause ein. Wir wenden uns aber auch hier links und folgen dem Wegweiser zum Seerosenteich. Kurz halten wir am Kammmolchteich. Dieser liegt hier sehr idyllisch und im Sommer kann man mit Sicherheit auf dem Steg oder den Panoramaliegen wunderbar die Sonne genießen, aber heute ist es uns einfach zu frisch. 




Nach einem kleinen Stückchen Weg biegen wir erneut links ab und erreichen dann den Seerosenteich. Auch dieser liegt schön in den Wald eingebettet. Von den namensgebenden Seerosen ist leider nichts zu sehen. Sie scheinen den Bauarbeiten zur Neubefestigung des Teichdammes zum Opfer gefallen zu sein. Schade.

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Wir folgen dem Weg weiter und verlassen hier für kurze Zeit den Naturparktrail. Die Abkürzung ist von Nöten. Für die Schleife über Schieder ist unsere Kondition noch nicht ausreichend und der Nachmittag schon zu weit fortgeschritten.

Bald schon treffen wir wieder auf den Hauptweg und wenden uns auch hier wieder, wie soll es auch anders sein, nach links. Was wir mühsam vorher aufwärts gestiegen sind, führt uns nun bergab in Richtung Brakelsiek.
Wir folgen nun immer weiter der Sanduhr Markierung. Am Forsthaus Brakelsiek biegen wir zum letzten mal links ab und wechseln vom asphaltierten Weg zum zwar befestigten, aber noch relativ naturbelassene Weg. Immer wieder haben wir jetzt wunderschöne Ausblicke auf das lippische Umland. Dank dem Gebot wegen Corona zuhause zu bleiben ist kaum etwas am Himmel und auf den Straßen los. Es herrscht eine himmlische Ruhe. Dazu noch das tolle Wetter. So macht wandern Spaß.

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Der Weg verläuft in einem munteren Auf und ab. Teilweise im Wald und zum Teil am Waldesrand immer in Richtung Schwalenberg. Kurz können wir einen Blick auf Stadt und Burg erhaschen, bevor wir wieder in den Wald eintauchen. Der Waldweg wird zum unbefestigten Pfad, der nur durch die links und rechts an den Bäumen angebrachten weißen Markierungen noch erkennbar ist.

Die Strecke zieht sich jetzt etwas, ist aber weiterhin sehr angenehm zu laufen. Besonders Dank des jetzt natürlichen Untergrunds. Kein Vergleich zur Betonstrecke oben auf dem Mörth.
Wir überqueren einen letzten Bergrücken und sehen plötzlich auf der anderen Talseite Schwalenberg und die Burg im Licht der tiefstehenden Sonne liegen. Ein toller Anblick.


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Der Weg führt uns nun nur noch talaufwärts. Als wir aus dem Wald kommen stehen unterhalb unsere Autos in der Sonne. Wir haben rund 11km hinter uns, ordentlich frische Luft getankt, sind müde aber zufrieden. Es geht zurück nach Hause. Zurück zu Corona und Co. Die kleine Auszeit hat super gut getan. Hoffentlich ist das bei gutem Wetter auch nächstes Wochenende noch möglich…


Meine Tour auf Komoot findet ihr hier:




Weitere Infos zum Naturparktrail Schwalenberger Wald und zur Naturzeitreise findet ihr hier:
https://www.naturpark-teutoburgerwald.de/wandern/naturzeitreise/
https://www.teutoburgerwald.de/wandern-radfahren/in-der-natur/tour/naturparktrail-schwalenberger-wald-gesamtrundweg



Sonntag, 1. März 2020

Unterwegs im Solling - Das Hasselbachtal bei Holzminden

Der Frühling ruft!

Wochenlang Regen, Sturm und nasskaltes Schmuddelwetter. Einfach nicht auszuhalten! Dann am Sonntag endlich wieder mal etwas Sonne und angenehme Temperaturen. Nichts wie raus! Spontane Verabredung mit Freunden. Wo geht es hin? Um den Nachmittag optimal nutzen zu können soll es nicht so weit sein. Schließlich einigen wir uns auf das Hasselbach- oder auch Schießhäuser Tal zwischen Holzminden und Mühlenberg.
Das Schießhäuser Tal ist laut Infotafel eines der schönsten Täler im ganzen Solling. Es wird vom Haselbach durchflossen und ist ein kleines Idyllisches Naherholungsgebiet, dass auch bei Familien sehr beliebt ist.

Treffpunkt für unsere kleine Wanderung ist der Wanderparkplatz Pipping (Aus Holzminden kommend fährt man auf der B497 in Richtung Neuhaus im Solling. Der Parkplatz liegt hinterm Ortsausgang auf der linken Seite.) Schuhe geschnürt und auf geht’s!

Zunächst geht es ein kleines Stück durch ein Wohngebiet bis wir endlich Holzminden hinter uns lassen und ins idyllische Hasselbachtal eintreten. Der ausreichend befestigte Weg führt uns zunächst linsseitig vom namensgebenden Hasselbach immer stromaufwärts. Überall grünt und teilweise blüht es auch schon. Die Sonne wärmt schon gut und dank der geschützten Tallage ist auch vom Wind, der uns zuhause noch um die Ohren wehte kaum bis nichts zu spüren.
Unser Weg folgt der „Lebensraumroute Mittelgebirgsbach“. Eine von mehreren gut ausgeschilderten Routen, die vom Naturpark Solling-Vogler ausgewiesen sind und sich im ganzen Solling verteilen.
Am Weg stehen in regelmäßigen Abständen immer wieder sehr informative Infotafeln, die uns viel wissenswertes über die Natur am und im Bach erzählen. Dies geschieht sehr abwechlungsreich und vor allem für Kinder auch sehr unterhaltsam und verständlich.

Ein kurzer dafür knackiger Anstieg bringt uns zurück auf den Forstweg, den wir vorhin links liegen gelassen haben. (Würde man vorher auf disem Weg bleiben ist ein Ausflug ins Hasselbachtal auch mit Kinderwagen bzw. Rollstuhl durchaus möglich.) Ihm folgen wir weiter talaufwärts. Der Bach liegt nun als silbern glitzerndes Band ein gutes Stück unterhalb. Das einzige, was zu hören ist, ist der leise rauschende Bach und der leichte Wind in den Bäumen. Obwohl wir relativ nah an Holzminden dran sind ist von Autos nichts zu hören. Was für eine Wohltat!

Irgendwann taucht auf der linken Seite des Weges ein aus Stein gemauertes Schutzhäuschen auf. Das sogenannte „Hexenhäuschen ist erreicht. Kurz vorher lädt eine Aussichtsplattform rechts des Weges zum verweilen und „Waldbaden“ ein. Schade, dass es noch nicht etwas wärmer ist. So fällt das Päuschen doch recht kurz aus.

Schließlich macht der Weg eine Kurve nach links und überquert den Hasselbach. Wir zweigen hier kurz von der ausgeschilderten Route ab und machen noch einen Abstecher nach links den Weg hinauf zur idyllisch im Wald gelegen „Niemanns Villa“. Das alte Haus befindet sich im Besitz des Forstamtes Holzminden und wird als Feriendomiziel vermietet. Mein Freund gerät ins Träumen. Dieses Haus wäre ganz nach seinem Geschmack.
Zurück auf der Lebensraumroute liegt der Hasselbach nun rechts von uns. Der Weg verläuft ohne nennenswerte Steigung. Der Bach mit seinen vielen Windungen lässt sich dank der noch spärlichen Blätter an den Bäumen gut beobachten.
Leider lassen sich noch ein paar andere Sachen auf disem Abschnitt des Weges beobachten, die uns nachdenklich stimmen. Links vom Weg fällt uns direkt eine große, kahle Windwurffläche auf. Wahrscheinlich stammt sie vom Orkan Friederike aus dem Jahr 2018. Und auch rechtsseitig des Weges fallen uns immer wieder große Äste auf, die aus den Kronen der Bäume heruas gebrochen sind und vertrocknet am Wegesrand liegen. Eine Folge der starken Trockenheit der letzten Sommer und der vermehrt auftretenden Stürme.
Irgendwann kommt von rechts ein kleiner Weg vom Bach unten zu uns herauf auf den Hauptweg. Die Abkürzung von Ulrichs Teich ist erreicht. Das Lachen der Kinder die am Teich spielen dringt bis zu uns. Dann dauert nicht mehr lange und wir sind wieder am Parkplatz angekommen. Die Autos warten. Unsere Freunde haben leider noch einen weiteren Termin. Nach herzlicher Verabschiedung fahren sie wieder nach Mühlenberg und auch wir machen uns etwas müde, aber umso zufriedener auf den Heimweg.
Mein Fazit: Ein toller Nachmittag in wunderschöner Natur. Das Hasselbachtal ist ein wirklich toller Tipp zum spazieren gehen und ausspannen. Wir waren nicht zum letzten Mal hier.
Alle, die vielleicht Lust haben diese Tour auch einmal zu laufen, können sich diese auf meinem Komoot Profil ansehen. Hier der Link zur Tour:



Weiterführende Infos zur Lebensraumroute Mittelgebirgsbach und die weiteren Routen findet ihr hier:

https://www.naturpark-solling-vogler.de/index.php/lebensraumrouten.html