Mein Vater ist tot. Es kam so plötzlich. Ein Unfall bei uns zuhause. Am Vormittag haben wir noch telefoniert und am Abend stehe ich am Bett im Krankenhaus und muss für immer Abschied nehmen. Es ist alles so unwirklich und ein einziger großer Alptraum.
Plötzlich muss ich stark und erwachsen sein. Dabei möchte ich mich wie ein kleines Kind unter meiner Decke zusammen rollen und oft nur noch weinen. Aber ich muss jetzt noch mehr als vorher für meine Mutter da sein. Zähne zusammen beißen, funktionieren, weiter machen. Ich weiß nicht wie, aber es muss.
Irgendwann wird der Schmerz weniger werden und die schönen Erinnerungen werden überwiegen. Das weiß ich, auch wenn es momentan noch schwer zu glauben ist.
Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.
Mach es gut Papa. Ich habe dir so viel zu verdanken. Du und Mama habt mich mit eurer Reiselust angesteckt und mich immer wieder in meinen Plänen bestärkt, die Welt zu erkunden und mir meine Träume zu erfüllen. Wie ein kleines Kind hast du dich immer wieder über Fotos gefreut und mit mir Broschüren gewälzt. Hast mir von euren Reisen damals erzählt, bevor Thomas und ich geboren wurden.
Wir hatten noch so viel zusammen vor. Wollten noch zusammen Museen besuchen, Wandern gehen. Ich wollte dir meine Lieblingsinsel Norderney zeigen und in den Dünen mit dir Minigolf spielen. Zusammen deine Freunde in Paderborn besuchen und mit ihnen auf dem nächsten Weihnachtsmarkt Glühwein trinken. Wir hatten noch so viele Pläne.
Es hat nicht sollen sein. All diese Pläne werden leider niemals Wirklichkeit werden. Und doch geht das Leben weiter. Traurigerweise ohne dich. Der Verlust schmerzt unbeschreiblich. Aber in unseren Herzen wirst du immer bei uns sein. Wenn ich unterwegs bin und meine Abenteuer erlebe, glaube ich fest daran, dass du dabei bist und mir über die Schulter schaust. Ich habe dich lieb!
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