Ruhige Ostern am Monte Wau Wau
Ostersonntag. Dieses Jahr ist alles ein wenig anders. Normalerweise würde es in Lügde summen und brummen, wie in einem Bienenstock. Besucher aus nah und fern würden in die Stadt kommen und alle würden sich auf den Abend und die Osterräder freuen.Dieses Jahr ist es fast schon gespenstisch still überall. Alles ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Ostern fühlt sich nicht an wie Ostern. Ohne Kirche, ohne Freunde und Bekannte, ohne den Osterräderlauf.
Aber wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Statt zuhause zu sitzen und Trübsal zu blasen, brechen wir zu einer kleinen Wanderung auf. Es geht zum Köterberg, hier bei uns auch scherzhaft "Monte Wau Wau" genannt.
Wir starten im gleichnamigen Dorf Köterberg. Von hier führt der Weg erst an einigen Häusern vorbei und schließlich unterhalb des Gipfels einmal um den Berg herum.Dabei folgen wir immer der blauen Markierung mit der Nummer 2. (Um es vorweg zu nehmen: Die Ausschilderung des Weges ist vorbildlich. Die Markierungen waren zahlreich, gut sichtbar und es bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr sich zu verlaufen. Einfach super!)
Dabei überqueren wir mehrfach die Grenze zwischen Nordrheinwestfahlen und Niedersachsen, sowie die Grenze zwischen den Kreisen Lippe, Höxter und Holzminden.
Dies liegt an einem schmalen Streifen Land, der vom Ort Polle in Niedersachsen ausgeht und bis knapp unter den Gipfel des Berges reicht. Das Gebiet gehörte im Mittelalter dem Herzog von Braunschweig und sollte ihm den Zugang zum Köterberg ermöglichen, da man zu dieser Zeit Schätze im Berg vermutete. Welcher Natur diese Schätze waren, ob man dort Erze oder verborgene Reichtümer, wie Gold und Edelsteine, vermutete, ist bis heute ein Rätsel. Die Sage vom Gold im Köterberg hat sich bis zu den Brüdern Grimm herum gesprochen und ist als "Die Sage von der Springwurzel" Teil Ihrer Märchen- und Sagen-Sammlung geworden.
Wir halten uns rechts und umrunden den Berg somit gegen den Uhrzeigersinn. Immer wieder laden Bänke dazu ein eine Pause zu machen und die herrliche Aussicht zu genießen. Den Beinamen "Panoramatour" trägt dieser Weg zurecht. Obwohl es ein wenig diesig ist ist der Ausblick einfach beeindruckend.
Die Vegetation ist während der letzten warmen und sonnigen Tage regelrecht explodiert. Überall grünt und blüht es. Dazu die herrliche Ruhe. Balsam fürs Gemüt.
Kurz vor Ende unserer Runde müssen wir einmal die Straße kreuzen, die vom Dorf hoch auf den Gipfel des Köterbergs führt. Hier ist besonders am Wochenende normalerweise große Vorsicht geboten. Der Köterberg ist , besonders bei Motorradfahrern, ein sehr beliebtes Ausflugsziel und die Straße entsprechend stark befahren. Momentan herrscht aber auch hier totale Ruhe und gähnende Leere. Der Köterberg ist Sperrgebiet, um große Menschenansammlungen zu verhindern.. Das Köterberghaus mit seinem Restaurant (berühmt für seine tolle Aussicht) ist geschlossen. Schon im Dorf wird die Zufahrt durch Sperrbarken abgeriegelt. Das Überqueren der Straße ist also problemlos möglich.
Was folgt ist ein kleiner, dafür umso steilerer Anstieg. Wir kommen kurz ein wenig aus der Puste. Dann ist auch schon das Ende der Runde erreicht. Es geht zurück ins Dorf Köterberg und mit unseren Autos zurück nach Hause. Kaffee und Kuchen auf der Terrasse warten. Dieses Mal ohne das Gefühl dauernd von den Besuchern des Osterräderlaufs beobachtet zu werden. Auch mal schön. Mit ein bisschen Mühe findet man doch noch ein paar Vorteile des Corona-Lockdowns. Auch wenns langsam immer schwerer fällt...
Unser Fazit: Eine schöne Sonntags-Nachmittags-Runde mit grandiosem Ausblick. Unbedingt empfehlenswert!
Habt ihr Lust diese Tour auch einmal zu gehen? Es lohnt sich! Hier der Link zu meiner Komoot-Aufzeichnung und zur Beschreibung auf Outdooractive
https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/teutoburger-wald/wandergebiet-koeterberg-panorama-tour/19356067/
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