Dienstag, 5. Juli 2022

Stempelwandern im Harz - Besuch im Kloster Michaelstein (HWN 59) und Harzer Klostersommer

Einkehr im Kloster und ganz viel Musik

Am Wochenende haben wir seit langer Zeit mal wieder einen Ausflug in den Harz gemacht. Nach Mamas Tod brauchte ich dringend eine Ablenkung und da kam eine kleine Auszeit gerade recht.

Im Internet bin ich beim Stöbern auf die Termine des Harzer Klostersommers gestoßen. Dieses Wochenende war als Station dort das Kloster Michaelstein aufgeführt. Viel gibt es dort zu erleben: Ein altes Kloster zum Erkunden, eine sehr interessante Austellung mit alten Musikinstrumenten, eine wasserbetriebene Musikmaschine und ein blühender und duftender Kräuter- und Gemüsegarten. Das hörte sich vielversprechend an. Und als Bonbon dazu noch drei Stempel der Harzer Wandernadel. 1x Klostersommer, 1x Harzer Klosterwanderweg und 1x regulärer HWN-Stempel. Kurzum: Das perfekte Ausflugsziel für diesen Sonntag.

Bei schönstem Sonnenschein und mit schon morgens 24°C machten wir uns aus dem Werserbergland auf den Weg auf die andere Seite des Harzes nach Blankenburg. Kein Stau, kaum Baustellen, kein Verfahren. Das Glück war auf unserer Seite. Aber eines war uns schon jetzt klar: Es wird warm!

Angekommen am Kloster Michaelstein war natürlich kein Platz im Schatten frei. Aber was sollte es. Am Nachmittag war die Sonne sowieso rum gewandert und alle Parkplätze und Autos lagen in der prallen Sonne. Ätsch! 😜

Durch das wunderschöne Torhaus ging es dann für uns aufs Gelände. Erst einmal Lage sondieren und schauen, was wo ist. Und vor allem den ersten Stempel einsammeln. Der blaue Stempelkasten mit dem Klostersommer-Stempel stand passenderweise direkt mitten auf dem Hauptplatz vor der Musikscheune.





Dann ging es zum Museum. In dem alten Gebäude war es herrlich kühl. Richtig angenehm. Spontan haben wir uns dann einer Heilplanzen-Führung durch den Kräuter- und Gemüsegarten angeschlossen. Viel neues zu erfahren und zu lernen. Und die Gärten sind einfach ein Traum. Einziger Minuspunkt: Es gab ein bisschen wenig Schatten. Wir waren hinterher doch ein ziemlich froh, als wir uns im herrlich kühlen Kreuzgang abkühlen konnten.




Zum Mittag ging es in den Imbiss "Zum Klosterfischer". Lecker Brötchen mit Backforelle und Remouladensoße. Yummi! Und hinterher ein schönes Eis. Seelenfutter in Reinstform. Und was uns sehr positiv auffiel: Alles behindertenfreundlich und barrierefrei. Der Blick hat sich mittlerweile bei mir fest eingebürgert. Die Zeit mit Mama im Rollstuhl unterwegs hat mich geprägt.

Frisch gestärkt ging es anschließend auf Stempeljagd. Der bekannte grüne Stempelkasten der HWN steht etwas oberhalb in der Nähe der Fischteiche. Ein kleiner Fußmarsch (großteils in praller Sonne). Schnell war der Kasten erreicht und die beiden verbliebenen Stempel (HWN 59 Klostergrund Michaelstein + Klosterstempel) in den Stempelpass und das Heft vom Klosterwanderweg gedrückt. Dieser Kasten ist leider nicht barrierefrei erreichbar. An einer Stelle ist der Weg ausgebrochen und für Rollstühle unpassierbar. Abgesehen davon, dass der Weg insgesamt sehr schmal und nicht wirlich befestigt ist. Schad eigentlich. Der Blick über die Teiche in Richtung Kloster ist echt schön.

 


Die Schlüsselstelle - für Rollstühle ein echtes No-Go

Zurück auf dem Klostergelände stand für uns die Vorführung der mit Wasser angetriebenenen Musikmaschine von Salomon de Caus auf dem Programm. Die Karten hatten wir uns vorher zuhause online bestellt. Und auch hier müssen wir sagen. Es hat sich gelohnt. Echt beeindruckend, was der gute Mann sich da 1615 ausgedacht hat. Eine Walzen-Spieluhr mit sich bewegender Figur und das alles mit Wasserantrieb. Ein echtes Kunstwerk. Super!



Zum Abschluss machten wir dann noch einen Rundgang durch die Musikausstellung und noch einmal einen Abstecher in den Kreuzgang und die alten Klosterräume. Erst in den "KlangZeitRaum". Eine echt beeindruckende Ausstellung mit ganz vielen interaktiven Elementen zum ansehen, anhören und ausprobieren. Eine super interessante Reise durch die Geschichte der Musikinstrumente. Am besten hat mir die Installation mit Bachs Weihnachtsoratorium in der Herzogsloge gefallen.



Im Kreuzgang war es wie schon zu Anfang herrlich kühl und die alten Mauern und kargen Räumlichkeiten machten echt Eindruck auf mich. Die Ruhe färbte ab und man konnte herrlich runter kommen.


Am Ende des Tages machten wir uns dann müde, kaputt, aber sehr zufrieden auf den Rückweg ins Weserbergland. Viel gesehen und viele erlebt. Ein gelungener Tag. Diese Nacht hatte ich keine Probleme tief und gut zu schlafen.

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