Mittwoch, 20. Mai 2020

Wunderschönes Weserbergland - Der Sandstein-Erlebnispfad in Arholzen und die Orchideen am Burgberg bei Bevern

Ein Sonntagnachmittag mit Sandstein und Frauenschuh

Sonntagnachmittag. Wetter stimmt, die Freunde haben Zeit, also nichts wie los. Heute stehen zwei kleinere Touren auf dem Programm.
  1. Der Sandstein-Erlebnispfad in Arholzen 
  2. Der Aufstieg auf den Burgberg bei Bevern zur dortigen Orchideenwiese
Wir treffen uns in Arholzen. In der Dorfmitte bei der Kirche lassen wir unser Auto stehen. Und los geht's zur 1. Tour.

Der Sandstein-Erlebnispfad - Sandstein auf Irrwegen

 

Der Pfad verläuft idyllisch durch ein Seitental des kleinen Dorfes Arholzen bei Eschershausen. Es gibt's kaum Steigungen. In regelmäßigen Abständen informieren Schautafeln am Wegesrand über den hier abgebauten Sandstein, seine Verwendung, sowie über Naturschutzthemen.

Laut der ersten Tafel ist der Verlauf des Weges mit einem Schild markiert, auf dem ein stilisierter Stapel Sandsteinblöcke abgebildet ist. Beim ersten Abschnitt des Weges, der ein Stück durch Dorf verläuft ist die Ausschilderung auch noch gut. Aber kaum aus dem Dorf raus machen die Wegzeichen sich ziemlich rar.


Naja, denken wir es, verlaufen ist ja nicht möglich. Einfach immer geradeaus. Irgendwann wird schon wieder ein Schild auftauchen.

Der Weg geht immer entlang der Bahngleise durch Wiesen und Felder. Schön ruhig und idyllisch.  Immer wieder sind am Wegesrand kleinere und größere Bauten aus Sandstein sowie alte Abbaustätten zu sehen.





Die Schautafeln am Wegesrand vermitteln anschaulich allerhand an Wissen. Sie dienen uns auch als Orientierung und als Zeichen dafür, dass wir uns weiterhin auf dem richtigen Weg befinden, denn wie bereits oben erwähnt, sind die Wegzeichen leider nicht mehr wirklich präsent.




Irgendwann kommen wir an einem Fischteich vorbei. Auch hier steht eine Infotafel über alte Haustierrassen. Linker Hand sehen wir einen aus Sandsteinblöcken gebauten Fußgängertunnel, der unter dem Bahndamm hindurch führt. Da kein Wegzeichen uns zum Abbiegen rät gehen wir weiter geradeaus.

Der bis hierhin geschotterte Weg geht in einen natürlichen Pfad über. Soweit so gut. Es muss ja irgendwann ein Zeichen oder eine deutliche Abzweigung kommen. Aber zu früh gefreut. Alles was kommt ist eine Sackgasse. Plötzlich stehen wir vor einem Weidegatter und der der Weg endet im Nichts. Toll! Umdrehen ist angesagt. Zurück zum Ausgangspunkt und ab durch den Tunnel.


Auf der anderen Seite (oh Wunder!) sind dann auf einmal auch die Wegzeichen wieder da und der Pfad wieder einigermaßen ausgeschildert.

Der Weg verläuft nun wieder in Richtung Dorf und hat noch ein paar kleine Highlights auf Lager.
Das erste ist eine Mitmachstation für die ganze Familie mit großem Natur-Memory und Sandstein-Hüpfekästchen-Spiel.



Das zweite ist das flächenmäßig größte. Der Weg führt in eine diesmal sehr interessante und auch schöne (und gewollte) Sackgasse: Einen alten aufgegebenen Steinbruch, den sich die Natur schon in großen Teilen zurückerobert hat. Die hohen Wänden und die steil abfallenden Abbruchkanten sind echt beeindruckend.




Das letzte Highlight ist erst in diesem Jahr neu zum Pfad hinzu gekommen und somit noch ganz frisch dabei: Die Allee der Sandsteine.


Was ich nicht geglaubt habe: Sandstein ist nicht gleich Sandstein. Dies wird mir auf diesem Wegabschnitt sehr deutlich. Sandstein-Exponate aus den verschiedensten Regionen und Abbaugebieten sind hier aufgereiht und laden zum Vergleichen ein. Echt interessant, welche Unterschiede es in Farbe und Struktur gibt.





Schließlich führt uns der Weg wieder durchs Dorf in einem Bogen zurück zum Auto. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Weg durchaus schön ist, aber die Beschilderung und somit die eindeutige Wegführung sind ausbaufähig.

Hier der Verlauf mal als Skizze von Outdooractive:



Einen Link zur Tour bekommt ihr am Ende meines Beitrages.

Zurück an den Autos alles wieder einpacken und auf zu unserem zweiten Programmpunkt für heute.

Die Orchideenwiese am Burgberg bei Bevern

 

Wir parken auf einem kleinen Wanderparkplatz direkt an der B64. Da wir die Wanderschuhe noch an haben geht's auch  direkt los an den Aufstieg.

Wir bewegen uns auf der Lebensraum-Route "Auf Kalk". Diese ist nach dem Muschelkalk benannt, der hier den Untergrund bildet. Wie schon auf  unserer Tour am Hasselbach ist der Weg entsprechend gut ausgeschildert.




Der Aufstieg durch den Wald ist kurz, hat es aber durch die gute Steigung doch etwas in sich. Dafür entschädigen die schönen Ausblicke weit ins Weserbergland hinein.



Dazu kommt die üppige Blütenpracht am Wegesrand, die hier auf den Kalkmagerrasen gedeiht. Am Wegesrand blühen Waldmeister und Bärlauch. Dazu noch die Akelei die in allen erdenklichen Farben blüht und ein tolles Bild abgibt.






Oben auf dem Burgberg trennen wir uns für kurze Zeit. Wir Frauen gehen vor zu den Orchideen. Die Männer machen einen kleinen Abstecher zur (kaum mehr sichtbaren) Ruine einer alten Burg der Grafen von Everstein. (Hat sich aber wohl nicht wirklich gelohnt😐)



Angekommen an der Orchideen-Wiese müssen wir erst ein bisschen suchen. In den eingezäunten Flächen sind leider keine Orchideen zu sehen. Kurz erinnere ich mich an den Artikel, der irgendwann in den letzten Wochen in der Zeitung zu lesen war. Unbekannte hatten mehrere Pflanzen der Frauenschuh-Orchidee, die hier wächst, ausgegraben und gestohlen. Ob das wohl hier in diesen umzäunten Bereichen war?

Wir machen uns auf den kleinen Rundweg, der hier durch die Wiese führt. Und wir müssen gar nicht weit laufen. Der geschützte Frauenschuh steht in großen Posten nah am Weg. Wunderschön! Der Aufstieg hat sich gelohnt!😍







Als wir unsere Fotos gemacht haben, genießen wir ein wenig die Sonne und warten auf die Männer. Aber sie kommen einfach nicht. Also gehen wir ihnen entgegen. Irgendwann treffen wir sie wieder, trennen uns aber auch gleich wieder. Die Männer wollen sich noch die Orchideen anschauen und wir machen uns schon auf den Weg zu den Autos. Beim Abstieg wird uns klar, dass wir den richtigen Weg für unseren Aufstieg gewählt haben. Der Weg, den wir jetzt hinunter laufen, hätte zwar eine etwas geringere Steigung gehabt, aber er hätte sich durch seine Länge gezogen wie schlechtes Kaugummi.

Insgesamt kann ich zur zweiten kleinen Tour sagen, dass es der Aufstieg auf den Burgberg zwar in sich hat und man ein wenig ins Pusten kommt, aber der Anblick der Orchideen einen für die Mühe auf jeden Fall entschädigt.

An den Autos angekommen setzen wir uns auf eine Bank und ruhen uns ein bisschen aus. Als unsere Männer endlich auch da sind verabschieden wir uns herzlich. Leider ist das nächste Wochenende schon verplant. Aber demnächst geht es wieder zusammen auf Tour. Dieser Sonntag war wieder toll und hat sich (trotz kleinerer Verwirrungen und Irrwege) echt gelohnt.

Wenn ihr Lust habt die Touren auch einmal zu gehen, dann findet ihr hier weitere Informationen:

 


 



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