Mittwoch, 14. September 2022

Harz 2022 - Auf den Spuren alter Berufe nach Goslar (Harzer Wander Wochen; HWN 111)

 Hillebillen, Borkenkäfer und Kulturfrauen auf dem Weg nach Goslar...

Gestern stand nun die zweite gebuchte Wanderung der Harzer-Wander-Wochen in Hahnenklee in meinem Kalender. Es ging über den Hahnenkleer Weg nach Goslar. Start war (wie bei der Sagenwanderung am Montag) am Paul-Lincke-Platz. Von dort ging es erst unterhalb der Bocksberg-Seilbahn entlang und dann in den Wald.
 
 



Wir wurden vom Förster geführt, der uns ganz viel über die aktuelle Wald- und Forstwirtschaft, die Borkenkäferproblematik und die historischen, vergessenen Berufe des Waldes im Harz erzählen konnte. Sei es das Hillebillen-Schlagen (Kommunikation per Klanghölzer) oder die damals unter den Bergleuten übliche Bergfreiheit (die hohen Herren warben die Bergleute mit Privilegien für die Arbeit in den Harzer Gruben an). Es gab viel zu erzählen.
 


 

 
Besonders beeindruckend fand ich, dass die Frauen damals mit bis zu 40kg schweren Kiepen im Harz unterwegs waren um entweder Waren und Erze zu trasportieren oder um ihre Familien zu versorgen. Oder dass es den Frauen zu verdanken war, dass der Harz heute so aussieht, wie wir ihn kennen. Denn es waren die Frauen, die den Harz nach dem Kahlschlag durch die Alliierten (Holz ging als Reparationsware ins Ausland) wieder aufforsteten. Diesen Kulturfrauen zu Ehren wurde im Wald sogar extra ein Denkmal errichtet. Nach dieser Wanderung habe ich endlich verstanden, was es mit der Frau auf der Rückseite der 50-Pfennig-Münze auf sich hatte. 
 







Zwar war der Weg an einigen Stellen etwas schlecht ausgeschildert, aber das machten die tollen Ausblicke ins Harzvorland und besonders der tolle Blick auf die Granetalsperre locker wett. 
 



 
Alles in allem war es eine wirklich tolle Strecke, die Informationstafeln unterwegs waren sehr lehrreich und der Förster konnte sehr gut und packend erzählen. Besonders die Ausführungen zur aktuellen Borkenkäferproblematik und die oft auch kritischen Bemerkungen zum Umgang des Nationalparks mit eben dieser sehr interessant. 




 
Wir waren wieder eine tolle, harmonische Truppe und hatten sogar das Glück die bekannte Wanderkaiserin Hanna und ihre zuckersüß Hündin Malouna kennen zu lernen. 
 

 


 Unser Ziel war schließlich die Steinberg Alm zum Rösner , wo wir zünftig eingekehrt sind. Das Wildgulasch mit Rotkohl und Spätzle war ein Gedicht und der Ausblick auf Goslar traumhaft. Hier gab es auch einen Stempel der Harzer Wandernadel (HWN 111 Steinbergturm) einzusammeln. 
 






 
Anschließend ging es noch mit drei lieben Mitwanderern in die Innenstadt von Goslar. Allein der Weg dahin war es schon Wert. Die Aussicht auf die historische Altstadt und auf den Rammelsberg waren einfach einmalig.
 


 
In der Stadt gönnten wir uns dann im Schuhhof ein Eis und ich konnte den goldenen Jubiläumsstempel einsammeln. Da machte es auch nichts, dass inzwischen zu regnen angefangen hatte. Es gibt schließlich kein schlechtes Wetter und Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 
 






Mit dem Bus ging es schließlich zurück nach Hahnenklee. Die rund 12km auf der Uhr haben ich ausnahmsweise überhaupt nicht gespürt. Mal schauen, was die Beine morgen sagen. Hauptsache ist es war wieder ein wunderbarer Urlaubstag und eine traumhaft schöne Wanderung.
 

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