Von Bergmönchen, blutigen Brautschauen und mutigen Sommer-Rodlern
Nach einer ersten erholsamen Nacht und einem guten Frühstück bin ich wirklich im Urlaub angekommen. Und da ich irgendwie allergisch dagegen bin im Urlaub nur auf der faulen Haut zu liegen, stand heute für mich die erste von zwei gebuchten Wanderungen während der Harzer-Wander-Wochen in Hahnenklee auf dem Programm. Eine Sagenwanderung für Erwachsene gespickt mit lokalen Sagen und Erzählungen. Das hörte sich vielversprechend an.
Treffpunkt war in Hahnenklee am Paul-Lincke-Platz mitten in Hahnenklee. Unsere Gruppe war sehr überschaubar. Neben mir nur noch zwei andere Mitwanderinnen und unsere Erzählerin, die liebe Catharina Schubert, professionelle Erzählerin der Märchenmanufaktur.
Zusammen haben wir eine wirklich wunderschöne und zum Teil auch ein bisschen herausfordernde Tour rund um Hahnenklee gemacht. Wir sind Waldtrollen und Feuersalamandern begegnet und zu Orten, wie dem Mädchenrathausplatz oder den Hexenbänken gelaufen, die sonst nicht zu den gängigen Top-Wanderzielen rund um Hahnenklee gehören, aber landschaftlich sehr reizvoll sind. Passend dazu hat uns Catharina mehrere lokale Sagen erzählt, die immer auch ein bisschen die Geschichte der Region aufleben ließen. Sagen von einer Brautschau mit blutigem Ausgang, bei der 12 Jungfrauen ihr Leben ließen, weil sie sich um einen der raren jungen Männer stritten, von Venedigern, die am Bocksberg nach Schätzen suchten, vom Bergmönch, der guten Bergleuten so lange half, wie sie das Geheimnis um den guten Geist für sich behalten konnten oder vom Teufel, der den Hopfen in die Region brachte und so das Bierbrauen erst möglich machte. Sie erzählte all dies so fesselnd und lebhaft, dass wir fast dachten mittendrin und Teil der Geschichte zu sein. Es hat einen riesigen Spaß gemacht ihr zuzuhören. Und so waren die etwas über sechs Kilometer schneller vorbei als gedacht und die Wanderung leider wieder vorbei. Ich hätte gerne noch mehr Sagen von ihr gehört.
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| Stopp am Mädchenrathausplatz (inklusive blutiger Sage) |
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| Haben wir den Waldtroll aufgeweckt? |
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| Feuersalamander beim Sonnenbaden |
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| Rast an den Hexenbänken |
Nach dieser ersten Tour habe ich mich dann mit einer meiner beiden Mitwanderinnen zusammengetan und wir sind mit der Kabinenbahn auf den Bocksberg gefahren. Nach einer schönen Mittagspause in der Bocksberghütte sind wir dann zurück ins Tal gelaufen. Dabei sind wir auch einen Teil des Liebesbankwegs gelaufen. An der Liebesbank haben wir den dazugehörenden HWN Stempel eingesammelt. Bei mir ist er ins Heft der Brockenbande gewandert. Im regulären Stempelpass hatte ich ihn schon. Wieder eine sehr schöne Tour mit tollen Gesprächen und schönen Ausblicken.
Unten im Tal haben wir uns dann verabschiedet. Ich bin nun erst in die Touristinformation gegangen und habe mir die umgebuchte Tour für Mittwoch eintragen lassen. Eigentlich sollte es ja morgen ins Bodetal gehen, aber die Tour ist ja leider wortwörtlich den Bach runter gegangen. Schade, aber leider nichts zu machen. Auf dem Weg habe ich mir dann auch gleich das spezielle Souvenir abgeholt, dass man als Teilnehmer der Harzer-Wander-Wochen erhält. Es gab einen netten Schlüsselanhänger mit dem diesjährigen Slogan "Harzschrittmacher". Wie passend.😄
Nun ging es für mich zum Abschluss zum zum zweiten Mal auf den Bocksberg. Dieses Mal für eine Fahrt auf Nordeuropas längster Sommerrodelbahn. Ein riesiger Spaß, aber nichts für schwache Nerven. Die Steilkurven und der Kreisel hatten es echt in sich. Sogar ein Blitzerfoto gab es. 📷💥😂
Komplett kaputt ging es für mich dann zurück ins Hotel. Für den Rest des Nachmittags und Abends war jetzt eindeutig chillen und ausruhen angesagt. Mal schauen, wonach mir morgen ist. Kommt drauf an, was meine Beine morgen sagen.
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