Samstag, 6. Juni 2020

Norderney 2020 - Erster Abend

Vom Ankommen und runterkommen


Ich kann es immer noch nicht wirklich fassen. In der aktuellen Lage wirkt es ein bisschen irreal. Ich mache wirklich Urlaub auf meiner Lieblingsinsel. Es hat wirklich geklappt. Norderney ich komme!

Ich hatte meinen Urlaub schon abgeschrieben. Dank des Corona Lockdowns waren die Ostfriesischen Inseln von der Außenwelt abgeschnitten. Kein Insulaner durfte von den Inseln runter, kein Mensch vom Festland durfte drauf. Toll! Was habe ich geflucht. Umso schöner als im Mai dann endlich wieder reisen erlaubt war. Dann der nächste Hammer. Sieben Tage Mindestaufenthalt. Meine Buchung vom Januar lief aber nur über fünf Tage. Na super! Dank meines sehr toleranten Chefs hat es dann aber doch geklappt und ich konnte auf die geforderten sieben Tage verlängern. 😁 Ich freute mich riesig, konnte es aber immer noch nicht glauben, dass es  wirklich klappen sollte. Corona hat mich vorsichtig werden lassen.

Heute morgen ging es dann wirklich los. Nicht wie sonst gemütlich mit der Bahn über Hannover nach Norddeich Mole, sondern zum ersten Mal mit Auto. Hoffentlich geht das gut.😨 Aber die leichte Panik war unbegründet. Die Autobahn war frei und so ging es locker und gemütlich nach Norddeich. Einziger Wermutstropfen war das sehr durchwachsene Wetter. (110km/h und plötzlich einsetzender Starkregen passen nicht sehr gut zusammen! 😕) Dazu kam die nicht sehr hohe Dichte an Rastmöglichkeiten. Die geplante Mittagspause musste leider ausfallen. Aber umso schneller war ich an meinem Ziel angelangt.

Auto auf dem bewachten Parkplatz der Reederei abgestellt, Gepäck geschultert und los geht's! Glücklicherweise habe ich großzügig kalkuliert und schaffe es gut zur Fähre um 14:15 Uhr. Hier sind die Laufwege abgesteckt. Mit Flatterband werden wir alle erst zum Gepäckdepot gelotst um dann in den Salon unter Deck geschickt zu werden. Aber ohne mich! Ich brauche frische Luft!

Ab zu den Pkws und dann hoch aufs Promenaden-Deck. Endlich wieder Wind um die Nase und die Nordsee vor Augen. Wie habe ich das vermisst! Die Fähre legt ab und nimmt Kurs auf mein gefühltes zweites Zuhause. Und genau passend zur Ausfahrt aus dem Hafen fängt es an zu giessen wie aus Eimern. Dazu der Wind der mir um die Ohren pfeift. Herrlich!😒 Rette sich wer kann! Bei den Autos ein Deck tiefer ist es wenigstens trocken.

Keine fünf Minuten später ist der Spuk vorbei und die Sonne wieder da. Typisch Nordsee. Der Rest der Überfahrt verläuft super und ich genieße es bei leichtem Seegang die Wolken und das Meer zu beobachten. Vor uns Norderney in der Sonne und hinter uns das Festland im dunklen Grau. So muss es sein!



Mit dem Bus (gleicht trotz Corona-Schutzverordnung einer überfüllten Sardinenbüchse) geht es zu meinem Quartier. Hier nur kurz Sachen abstellen und dann in die Stadt. Habe vergessen einen Schirm mitzubringen. Typisch ich. An alles andere denken und das wesentlich vergessen. 🙈 Zum Glück kann ich schnell Abhilfe schaffen.  Bis es dann Zeit zum Abendessen ist setze ich mich an die Promenade und genieße einfach nur den Blick auf die Nordsee. Herz was willst du mehr? Vor allem, weil ich die Promenade und den Strand dank des Windes und leider auch einsetzendem Nieselregen fast für mich alleine habe. 😁




Später am Abend bin ich einfach nur noch geschafft. Nur noch kurz Kurtaxe bezahlen und ein kleiner Abendspaziergang. Die Strandpromenade ist wie leer gefegt. Irgenwie gruselig. Sonst ist hier abends immer was los und die Lokale an der Promenade gerammelt voll. Die Milchbar liegt geschlossen und verlassen dar. Ein sehr ungewohnter Anblick.


Aber die Ruhe kann ich echt gebrauchen. Ich genieße bei ordentlich Wind die magische Abendstimmung und fühle mich, obwohl ich hundemüde bin, so lebendig wie schon lange nicht mehr. Ich werde bestimmt gut schlafen können. Gute Nacht!




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