Donnerstag, 6. August 2020

Grossarl 2020 - Wanderung von Sportgastein über den Naßfelderweg nach Böckstein

Wilde Natur und Wasserfälle

Gestern kam endlich kein Regen mehr von oben. Zwar schien noch immer nicht die Sonne, aber das es wenigstes trocken blieb kann man schon einmal als deutliche Verbesserung werten. Zusammen mit den sehr moderaten Temperaturen ideales Wanderwetter.

Ziel bzw. Ausgangspunkt unserer Wanderung war dieses Mal die Hochfläche Sportgastein im Talschluss des Gasteinertals. Direkt das Nachbartal und ca. eine Stunde Fahrzeit entfernt.

Als wir in Richtung St. Johann im Pongau aus dem Großarltal heraus fuhren lag noch tiefhängender Nebel über allem. Würde wohl noch eine Weile dauern, bis dieser sich endgültig verzogen hat. Dafür  war das Bild, was sich uns bot und die Lichtstimmung einfach schön. Irgendwas gutes muss man dem Wetter der letzten Tage ja abgewinnen.

Aus dem einen Tal hinaus und in das anderer Tal wieder hinein. Nach einer guten 3/4 Stunde hatten wir Bad Gastein erreicht und steuerten Böckstein und die Mautstelle der Gasteiner Alpenstraße an. Mautgebühr bezahlen und weiter geht's. Die Alpenstraße führte uns immer weiter talaufwärts durch zwei lange Tunnel und diverse Galerien immer in Richtung Sportgastein. Schon jetzt konnten wir uns kaum satt sehen. Wasserfälle und scheinbar unberührte, wilde Natur, die wir vom Auto aus sehen konnten, machten schon jetzt Lust auf die Wanderung, die wir geplant hatten.

Nach ca. 1/4 Stunde war Sportgastein erreicht. Eine Hochfläche im Talschluss, die ringsherum von hohen Bergen eingeschlossen ist. Wie hoch diese sind war für uns leider nicht ganz sichtbar. Auch hier hing der Nebel tief und versperrte den Blick auf die Gipfel. Aber all das erzeugte eine mystisch, geheimnisvolle Atmosphäre. Man kam sich ein wenig wie in den schottischen Highlands oder wie im Harz vor, wenn im Herbst die Nebel durch die Wälder kriechen.

Leider war es auch entsprechend ungemütlich hier oben. Bestimmt 5°C kälter als in Bad Gastein oder im Großarltal. Zum Glück hatte ich eine Jacke mehr mitgenommen und konnte wieder auf das gute alte Zwiebelschalenprinzip setzen. Nur noch die Wanderschuhe an, den Rucksack auf dem Rücken und die Wanderung konnte starten.

Zunächst auf der Alpenstraße bis zum Kraftwerk Nassfeld und dann über den Naßfelderweg, führte uns unsere Tour immer talabwärts wieder in Richtung Böckstein. Dabei folgten wir immer dem Lauf der Gasteiner Ache. Diese bahnte sich tosend neben uns den Weg durch die Felsen und wurde dabei zusätzlich durch immer wieder neue Wasserfälle gespeist, die links und rechts des Weges von den Hängen hinunter stürzten. Dazu die tief hängenden Wolken und Nebelschwaden. Zusammen mit den schroffen Felsen ein tolles Bild. Stellenweise kamen wir auf unserer Wanderung kaum vorwärts, weil wir nicht aufhören konnten zu fotografieren.

Schleierfall

Bärenfall




Irgendwann erreichten wir die sogenannte Russenbrücke. Diese stammt aus den Zeiten des ersten Weltkriegs und trägt ihren Namen, weil sie von russischen Kriegsgefangen gebaut wurde. Unter ihr rauscht der Kesselfall. Das Wasser der Ache stürzt hier gute 15m in die Tiefe. Echt ein imposanter Anblick.
Ab hier floß der Bach leider nicht mehr direkt neben uns, sondern ein ganzes Stück unterhalb des Weges. Nun dauerte es aber auch nicht mehr lang und wir erreichten die beiden Astenalmen. Wir kehrten auf der oberen Astenalm ein und ließen uns Bauernkrapfen, Käsebrot und Skiwasser schmecken.

Frisch gestärkt machten wir uns auf den letzten Wegabschnitt nach Böckstein. Hier besichtigten wir nur noch die Wallfahrtskirche "Maria vom guten Rat". Sehr schön ausgeschmückt, aber leider etwas sanierungsbedürftig.



Per Bus gelangten wir schließlich zurück nach Sportgastein. Die Füße schmerzten jetzt doch etwas und die Strecke hatte (obwohl es nur bergab ging) doch ein wenig geschlaucht. Schon jetzt stand für uns fest, dass wir wieder hier her kommen. Dann für eine Tour oben auf der Hochebene von Sportgastein.

Als kleine Zugabe machten wir auf dem Heimweg ins Großarltal noch in Bad Hofgastein halt. In unseren letzten Urlauben hatte ich es bereits erfolgreich geschafft die bronzene und silberne Gasteiner Wandernadel zu erwandern. Die Stempel unserer Tour von Sportgastein nach Böckstein brachten mir nun die letzten erforderlichen Punkte um endlich auch die goldene Wandernadel in Empfang nehmen zu können. Ein schönes Souvenir an unseren diesjährigen Urlaub.
Unser Fazit: Eine sehr schöne Wanderung für alle Naturliebhaber und die, die es etwas gemütlicher haben wollen, aber auf schöne Atmosphäre und Fotomotive nicht verzichten wollen. Aber wir raten dazu die Maut in Kauf zu nehmen und lieber in Sportgastein zu starten, als in Böckstein los zu wandern und immer bergauf zu laufen. Und es muss auch nicht das schönste Postkartenwetter mit Sonne und blauem Himmel sein. Auch ein Wetter wie wir es hatten mit tief hängenden Wolken und Nebelschwaden hat durchaus was für sich. Dann ist es auch nicht so voll und man kann wunderbar die Ruhe genießen.

Wie immer hier meine Tour auf Komoot, Viel Spaß damit!

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